Vom 12.–14. November 2025 fand in Leipzig die PartWiss 25 statt – eine Konferenz zu partizipativer, transdisziplinärer und Citizen Science-Forschung, ausgerichtet vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). Unter dem Motto „Gemeinsam forschen – Wissen schaffen für die Zukunft“ standen Formen gemeinsamer Forschung im Mittelpunkt.
Das Projekt TDR4HAW beteiligte sich mit einer moderierten Fishbowl-Diskussion zum Thema:
„Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) als unterschätzte Akteure der partizipativen und transdisziplinären Forschung“.
Im Zentrum der Fishbowl-Diskussion stand die Frage, wie das Potenzial von HAW für partizipative und transdisziplinäre Forschung sichtbarer und wirksamer werden kann. Die Diskussion brachte Perspektiven aus Wissenschaft, Forschungsförderung und Praxis zusammen, um gemeinsame Schnittstellen zu identifizieren und Brücken zwischen verschiedenen Forschungs- und Institutionskulturen zu schlagen. Miteinander ins Gespräch kamen Expert*innen aus unterschiedlichen institutionellen Kontexten, darunter Nadin Gaasch (Berlin University Alliance), Dr. Justus Henke (HoF), Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer (ZTG), Dr. Lena Theiler (ISOE), Dr. Mona Weyrauch (VW Stiftung) und Dr. Ralph Wilhelm (DLR) sowie spontane Beiträge aus dem Publikum. Anhand erster Ergebnisse aus TDR4HAW beleuchtete die Diskussion in drei thematischen Runden zentrale Fragen zur Rolle der HAW im Feld der transdisziplinären und partizipativen Forschung:
1. Forschungspraxis an HAW
Im ersten Teil stand die konkrete Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Partner*innen im Mittelpunkt. Diskutiert wurde, wie sich solche Kooperationen im Verlauf transdisziplinärer Projekte entwickeln, welche Faktoren den Prozess fördern oder hemmen und woran Forschende an HAW in ihrer eigenen Praxis festmachen, dass ihre Projekte transdisziplinär arbeiten.
2. Drittmittelverteilung und Forschungsansätze
Die zweite Runde widmete sich der Beteiligung von HAW an Förderlinien, die explizit transdisziplinäre Forschung adressieren. Zur Sprache kamen strukturelle Hürden und Unterschiede zwischen Hochschultypen sowie die Frage, inwiefern Ausschreibungen die spezifischen Rahmenbedingungen von HAW berücksichtigen – oder dies künftig stärker tun sollten.
3. Netzwerkbildung und komplementäre Stärken
Abschließend wurden strukturelle Voraussetzungen für erfolgreiche partizipative und transdisziplinäre Forschung diskutiert. Die Runde thematisierte Erwartungen an HAW, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in gemeinsamen Projekten und beleuchtete, wie komplementäre Stärken besser genutzt und langfristige Netzwerke aufgebaut werden können.
Die spannende Diskussion zeigte, wie wertvoll der Austausch vielfältiger institutioneller Perspektiven für das Verständnis und die Weiterentwicklung gemeinsamer Forschungsansätze ist und machte auf bisher wenig beleuchtete Aspekte aufmerksam, die nun in die weitere Projektarbeit von TDR4HAW einfließen werden.

Foto: TDR4HAW; v.l.n.r.: Laura Awad (HNEE), Prof. Dr. Benjamin Nölting (HNEE), Nadin Gaasch (Berlin University Alliance), Dr. Mona Weyrauch (VW Stiftung), Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer (ZTG), Dr. Ralph Wilhelm (DLR), Dr. Justus Henke (HoF), Dr. Lena Theiler (ISOE), Prof. Dr. Antje Michel (FHP), Dr. Gabriela Michelini (FHP)