Im Rahmen des Forschungsprojekts TDR4HAW hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) eine neue Analyse vorgelegt. Erstmals wurde systematisch ausgewertet, mit welchen Partner*innen Hochschulen in Deutschland bei vom Bund geförderten Projekten kooperieren. Grundlage ist die Auswertung von mehr als 26.000 Projekten im Förderkatalog des Bundes seit 2015.
Die Veröffentlichung besteht aus zwei Teilen: dem Paper „Wer forscht mit wem? – Analyse der vom Bund geförderten Projektkooperationen an Hochschulen“ sowie dem DatenCHECK 9/2025: Mit wem forschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW)? mit besonderem Fokus auf HAW.
Zentrale Befunde
Die Analyse zeigt, dass HAW an rund einem Viertel der Einzel- und Verbundvorhaben beteiligt sind. Universitäten dominieren die Vorhaben jedoch deutlich. Das spiegelt sich auch in den Anteilen wider: HAW stellen nur etwa 7 % der beteiligten Akteur*innen, während Universitäten und Wirtschaft jeweils rund ein Drittel ausmachen und damit wesentlich stärker im Feld vertreten sind.
Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil transsektoraler Projekte, also Kooperationen von Hochschulen mit außerwissenschaftlichen Partner*innen. Diese machen 68 % aller Verbundvorhaben aus. Bei HAW liegt der Anteil mit 74 % noch deutlich höher, bei Universitäten bei 67 %. HAW setzen also ihre Praxisnähe sichtbar in entsprechenden Forschungskooperationen um.
Einordnung der Ergebnisse
Die Analyse macht deutlich, dass insbesondere technische Universitäten die bundesweiten Forschungsnetzwerke dominieren und zentrale Knotenpunkte im Fördersystem darstellen. Gleichzeitig treten die besonderen Stärken der HAW klar hervor: Sie bringen sich überdurchschnittlich in Kooperationen mit Praxispartner*innen ein.
Bedeutung für TDR4HAW
Das Projekt TDR4HAW – Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften knüpft an diese Ergebnisse an. Ziel ist es, die Potenziale transdisziplinärer Forschung an HAW systematisch zu untersuchen und Wege aufzuzeigen, wie diese künftig stärker entfaltet werden können. Dazu werden quantitative Analysen, wie die nun vorgelegte CHE-Auswertung, mit qualitativen Fallstudien in Brandenburg verknüpft.
Weitere Informationen sowie die vollständigen Publikationen zum Download finden Sie auf der Website des CHE: CHE – Förderatlas-Analyse: Technische Universitäten dominieren die Forschungsnetzwerke
Auch in der Fach- und Hochschulöffentlichkeit fand die Analyse bereits Beachtung, u. a. in: ZEIT Wissen Newsletter, ingenieur.de: Wer in Deutschland wirklich führend in der Forschung ist und TU Darmstadt: TU Darmstadt in der Spitzengruppe der am besten vernetzten Unis.