Das Forschungsprojekt „Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ (TDR4HAW) untersucht erstmals systematisch den transdisziplinären Forschungsmodus (TDR) an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland.

Warum transdisziplinäre Forschung an HAW?

Die Forschung an HAW hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen und zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung mit der außerhochschulischen Praxis aus, bei der  gemeinsam und anwendungsorientiert zu gesellschaftlichen Herausforderungen geforscht wird.

Der Forschungsmodus der transdisziplinären Forschung steht im Mittelpunkt des Projekts. TDR verbindet Wissenschaftler*innen und außerwissenschaftliche Akteur*innen, um Wissen aus unterschiedlichen Perspektiven zu integrieren und gemeinsam gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen. Das Projekt setzt an der oben genannten Forschungslücke an: Es erforscht systematisch, wie transdisziplinäre Forschung an HAW umgesetzt wird, wie sie verankert ist, und welche Potenziale für die Weiterentwicklung des deutschen Forschungs- und Hochschulsystems darin liegen.

Ziele von TDR4HAW

Das Forschungsprojekt verfolgt folgende Ziele:

  • Systematische Analyse: TDR4HAW untersucht systematisch, wie transdisziplinäre Forschung an HAW umgesetzt wird. Dabei werden die Forschungsaktivitäten an HAW deutschlandweit quantitativ erfasst und qualitativ anhand ausgewählter Fallstudien typologisiert, um ein genaues Bild ihrer Struktur und Ausprägungen zu zeichnen.
  • Bedarfsanalyse und Professionalisierung: Neben der Bestandsaufnahme werden die Bedarfe und Praxiserfahrungen der zentralen Akteur*innen – Forschende, Praxispartner*innen und Hochschulleitungen – erhoben, um Maßnahmen zur Professionalisierung und Qualitätsentwicklung der TDR zu entwickeln.
  • Konzepte für die Weiterentwicklung transdisziplinärer Forschung an HAW: Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickelt das Projekt anwendungsorientierte Konzepte, die langfristig die transdisziplinäre Forschung an HAW stärken und deren Beitrag zum Wissenschafts- und Hochschulsystem fördern.

Unsere Methodik

Das Forschungsdesign von TDR4HAW basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz:

  • Quantitative Analyse: Bundesweite Forschungsdaten werden ausgewertet, um aktuelle Forschungsaktivitäten, Drittmittelprojekte und Kooperationsnetzwerke an HAW in Deutschland sichtbar zu machen.
  • Qualitative Fallstudien: Vier Fallstudien zu den brandenburgischen HAW – Fachhochschule Potsdam (FHP), Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Technische Hochschule Brandenburg (THB) und Technische Hochschule Wildau (TH Wildau) – stehen im Fokus, um Stakeholder*innen und regional spezifische Rahmenbedingungen zu analysieren.
  • Validierung und Transfer: Expert*innen aus Wissenschaft, Hochschulpolitik und Praxis valideren die Ergebnisse und prüfen kritisch die Handlungsempfehlungen des Projekts auf ihre Anwendbarkeit in unterschiedlichen Kontexten. Durch den kritischen Austausch entstehen fundierte Empfehlungen für HAW, Hochschulpolitik und Fördermittelgeber.

Unser Beitrag für Wissenschaft und Gesellschaft

Welchen Beitrag leistet TDR4HAW?

  • Für die Wissenschaft: Das Projekt schließt eine Forschungslücke in der Wissenschafts- und Hochschulforschung. Mit einem Fokus auf HAW und transdisziplinäre Forschung trägt es zur Profilierung dieser Institutionen als wichtige Akteur*innen im deutschen Wissenschaftssystem bei.
  • Für die Gesellschaft: Transdisziplinäre Forschung bietet innovative Lösungen für komplexe Probleme. TDR4HAW stärkt diese Forschung, indem es praxisnahe Konzepte entwickelt und die Voraussetzungen für eine langfristige Verankerung der TDR an HAW schafft.

Das Projekt liefert somit wissenschaftliche Erkenntnisse und konkrete Strategien zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis.

Unsere Partner*innen und Expertise

TDR4HAW wird von einem interdisziplinären Team aus drei ausgewiesenen Organisationen in diesem Forschungfeld getragen:

  • Fachhochschule Potsdam (FHP): Als Verbundleitung verantwortlich für die Koordination und Wissensintegration. Die FHP bringt ihre Expertise in transdisziplinären Ansätzen und Wissenschaftsmanagement ein.
  • Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE): Leitet die Fallstudien in Brandenburg und konzentriert sich auf die qualitative Analyse transdisziplinärer Forschungsmodi.
  • Centrum für Hochschulentwicklung (CHE): Führend bei den quantitativen Analysen und dem strategischen Transfer der Ergebnisse in die Hochschulpolitik.

Die komplementären Stärken dieser Partner*innen gewährleisten einen umfassenden Ansatz zur Erforschung und Weiterentwicklung der TDR an HAW.

Förderung

Dieses Projekt ist bei dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ im Rahmen des Förderaufrufs „Thematische, personelle und internationale Erweiterung der Wissenschafts- und Hochschulforschung (Modul A)“ unter dem Kennzeichen 16RBM1010A gefördert: https://www.wihoforschung.de/wihoforschung/de/bmbf-projektfoerderung/foerderlinien/projekte-des-ersten-foerderrufs/TDR4HAW.html

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